Die erste Kontrolle fand am Freitag den 12. Januar 2018 statt, auf dem Autobahnparkplatz ‚Urweltfunde‘ der BAB8 bei Aichelberg. Auf einem abgesperrten Teil des Parkplatzes wurde die Kontrolle vom frühen Nachmittag bis abends durchgeführt. Durchsucht wurden hauptsächlich Reisebusse, die als sogenannte Fernbusse fungieren und auf Routen durch ganz Deutschland und Europa unterwegs sind.
Damit die Passagiere, sowie auch die Beamten und Beamtinnen nicht frieren mussten, haben wir beheizte Zelte bereitgestellt, so wie gleichzeitig noch ein weiteres Zelt zur Verpflegung und Aufenthalt für beteiligten Einsatzkräfte.
Um die Kontrollen möglichst lange durchführen zu können, wurde der gesamte Bereich des Parkplatzes zusätzlich von unserer Beleuchtungsgruppe bis in jeden Winkel ausgeleuchtet.
Die nächste Kontrolle, bei der ebenfalls Busse ins Auge gefasst wurden, sollte am Sonntag den 14. Januar 2018 auf dem Hof unseres Ortsverbands (OV) durchgeführt werden. Der Vorteil, es müssen keine zusätzlichen Zelte aufgebaut werden sondern die vorhandenen Gebäude können genutzt werden.
Noch bevor die Vorbereitungen jedoch anliefen, hieß es um 17.30 „Einsatz!“
Die Polizei war kurz zuvor auf den Autobahnparkplatz bei Hohenstadt alarmiert worden. Dort drangen Hilferufe aus dem verplombten Sattelauflieger eines parkenden LKW. Wie sich herausstellte, hatten zwei junge Flüchtlinge sich seit Tagen in diesem versteckt und hofften wohl, sie hätten ihr Ziel jetzt erreicht.
Nach der Öffnung und Befreiung der beiden, war jedoch nicht klar ob sich noch weitere Flüchtlinge im Auflieger befinden oder schlimmer, gar noch ein Toter zwischen den Kisten und Kartons liegt. So wurde der LKW auf unseren Hof verbracht und musste von uns, zu Anfang überwiegend von Hand, entladen werden. Das Entladen gestaltete sich zunächst mühselig, da vor allem im hinteren Bereich so wie in jedem erdenklichen Hohlraum, dutzende kleiner Kisten und Kartons gestapelt waren. Erst gegen später kam größere, auf Paletten verstaute Ware zum Vorschein, die mithilfe von Gabelstaplern schnell bewegt werden konnte.
Glücklicherweise blieb es bei der Ware und es wurden keine weiteren Menschen dazwischen gefunden.
Nachdem der Zoll, der seine geplante Kontrolle aufgrund des blockierten Hofs etwas nach hinten verschob, noch einen kurzen Blick über die losen Kartons geworfen hatte, konnte der LKW wieder komplett beladen werden und der Fahrer seine Fahrt fortsetzen. Zeitgleich wurde der Hof für den Zoll wieder fit gemacht und die anschließende Kontrolle konnte begonnen werden.
Insgesamt waren an diesem Wochenende rund 15 Einsatzkräfte des OV Gruibingen aktiv beteiligt.