Bereits am Freitagabend gegen 23.30 Uhr begann der Einsatz für die ersten Gruibinger Kräfte. Die Fils hatte zu dieser Zeit bereits weite Teile des Bad Überkinger Ortsteils Hausen unter Wasser gesetzt. Um den Wasserstand im Ortskern zu senken mussten Flutbarrieren geöffnet werden, sodass die Fils sich auf die Wiesen nördlich der B466 ausdehnen konnte.
Während die Bergungsgruppe der Feuerwehr Bad Überkingen unterstellt wurde, begab sich die Fachgruppe Beleuchtung auf den Weg nach Göppingen, um dort bei Bedarf die Göppinger Kameraden zu unterstützen.
Gleichzeitig spitzte sich die Lage in Bad Überkingen weiter zu. Während die Ortsdurchfahrt bereits 70cm unter Wasser stand, drang zunehmend Wasser in Keller und Erdgeschoss eines Seniorenheims an der Fils ein. Gemeinsam mit Helfern des DRK und des Geislinger THW wurden die Bewohner aus dem Erdgeschoss evakuiert. Durch den hohen Wasserstand auf der Zufahrtsstraße war ein Abtransport der zum Teil bettlägerigen Personen nur mit den LKW des THW möglich. Gegen 04.30 Uhr konnten die Gruibinger Helfer aus Überkingen abrücken, während der Ortsverband Geislingen sich auf das Auspumpen der Kellerräume vorbereitete.
Noch am Samstagvormittag setzte sich der Einsatz fort. Die Mannschaft bereitete sich auf das Ablösen der Geislinger Kameraden am Abend vor. Durch den schnell ansteigenden Filspegel wurde ein erneuter Einsatz bereits um kurz nach 15 Uhr notwendig.
Nachdem die Tiefgaragen des Seniorenheims am Vormittag zum großen Teil ausgepumpt wurden, drohten diese nun wieder vollzulaufen. Da die Sicherungsschränke der Gebäude jedoch zwischenzeitlich unter Wasser gestanden hatten, mussten die Einsatzkräfte den für die Pumpen notwendigen Strom selbst erzeugen. Mittlerweile stieg die Fils um 20cm pro Stunde, weshalb sich die Einsatzleitung zur Evakuierung der verbliebenen Heimbewohner entschloss. Einige der insgesamt 38 Senioren weigerten sich zunächst ihre Wohnungen zu verlassen, konnten jedoch mit Unterstützung der Polizei überzeugt werden, sich in die vom DRK betreuten Notunterkünfte verbringen zu lassen.
Gleichzeitig drohte der Deich entlang der Ortsdurchfahrt auf 300m zu brechen. Während Feuerwehren aus mehreren Landkreisen den Deich sicherten, sorgte das THW für stetigen Nachschub an Sandsäcken. Hierzu wurde ein LKW Verkehr zwischen Bad Überkingen und Ulm eingerichtet. Um auch vor Ort große Mengen an Säcken füllen zu können, wurde zu ungewöhnlichen Mitteln gegriffen: So wurden kurzerhand drei Betonmischer mit Sand beladen und zum schnelleren Füllen der Säcke verwendet. Durch die knapp 200 beteiligten Einsatzkräfte wurden in der Nacht zum Sonntag rund 35.000 Sansäcke herbeigeschafft und verbaut.